Lawinenunglück in Kanada: Drei Deutsche bei RK Heliskiing ums Leben gekommen
Bei einem schweren Lawinenunglück in Kanada sind am Mittwoch drei Deutsche beim Heliskiing ums Leben gekommen. Das Unglück ereignete sich in der Nähe des Skiresorts Panorama in der Provinz British Columbia. Vier weitere Gäste des Heliski-Unternehmens RK Heliski wurden verletzt ins Krankenhaus transportiert.
RK Heliskiing: drei Tote bei Lawinenunglück
Kanadischen Medienberichten zufolge bestätigte der Bürgermeister von Eging am See im Landkreis Passau, Walter Bauer, dass es sich bei den Toten um Einwohner seiner Gemeinde handle. Der Lawinenabgang wurde um 12:30 Uhr am Mittwoch gemeldet. Neben dem Heliski-Guide wurden nach Angaben kanadischer Medien neun Gäste von der Lawine erfasst. Damit war mutmaßlich die gesamte Gruppe von der Lawine betroffen, was bei den in Kanada höchst professionell geführten Heliskiing-Touren äußerst ungewöhnlich ist. RK gilt als hervorragendes Heliskiing-Unternehmen, das alle Sicherheitsstandards in Kanada erfüllt.
James Grady von der kanadischen Polizei erklärte, dass die vier ins Krankenhaus eingelieferten Personen nicht in Lebensgefahr schwebten und mit ihrer Genesung zu rechnen sei. Einer der schwer Verletzten sei der Heliski-Guide. An der Rettungsaktion beteiligten sich neben den Hubschraubern und Skibergführern von RK Heliski auch die Ski Patrol des Skigebiets Panorama sowie staatliche Rettungseinheiten. Panorama liegt rund 150 Kilometer südwestlich des Ferienorts Banff und rund 300 Kilometer südwestlich von Calgary.
RK Heliski ist spezialisiert auf sogenanntes „Daily Heliskiing“, das von Skiurlaubern in den benachbarten Skigebieten für einen Tag gebucht wird. Die Gäste werden vor dem Heliskiausflug mit Sicherheits-Equipment wie Lawinenverschütteten-Suchgerät (LVS), Schaufel und Sonde ausgestattet und kurz Notfallmaßnahmen geschult.
Schwierige Lawinensituation in BC
Die Lawinensituation in diesem Winter in den zentralen Bergregionen von British Columbia wird als außergewöhnlich schwierig eingestuft. Innerhalb der Schneedecke befinden sich sogenannte kritische Layer, auf denen der Schnee leicht abrutschen kann, wen die Schneedecke zum Beispiel von Skifahrern zusätzlich belastet wird. Am Tag des Lawinenunglücks bei RK Heliskiing bei Panorama hatte Avalanche Canada die Lawinengefahr in der Region als „beträchtlich“ eingestuft. Dies entspricht der Stufe 3 auf einer fünfstufigen Skala. Level 4 steht für hohe, Level 5 für extrem hohe Lawinengefahr.
Selbst bei sehr hohen Lawinenwarnstufen ist Heliskiing möglich, da die Gruppen mit Hilfe des Hubschraubers gefährliche Abschnitte überfliegen können, was zum Beispiel Skitourengehern nicht möglich ist. Die Heliski-Guides passen die Wahl der Abfahrten im ungesicherten Gelände der Lawinengefahr an, so dass das Lawinenrisiko minimiert wird.
In dieser Saison hat sich in British Columbia die Beschaffenheit der Schneedecke allerdings schon des Öfteren als tückisch erwiesen. Nach den Todesfällen bei Panorama ist die Zahl der Lawinenopfer in British Columbia in dieser Saison bereits auf zwölf gestiegen. Zwei Amerikaner waren vor wenigen Wochen ebenfalls beim Heliskiing bei einem Lawinenunglück in der Nomads Lodge von CMH ums Leben gekommen.
RK Heliski-Statement
Am Donnerstag veröffentlichte RK Heliski ein Statement nach dem Lawinenunfall: „Die Gäste und die Skiführer, die jede Saison mit uns Ski fahren, sind Teil unserer Familie. Wir sind untröstlich über den gestrigen Unfall in der Nähe von Invermere, B.C. Es ist unmöglich, die Trauer in Worte zu fassen, die wir empfinden und die von unseren Gästen, ihren Familien und allen unseren Mitarbeitern geteilt wird. Unsere Gedanken und Gebete sind bei allen Beteiligten, ihren Angehörigen“, so das Unternehmen.
RK Heliski bedankte sich bei allen Helfern, darunter die Ski Patrol des Panorama Mountain Resort, Guides der CMH Bugaboos Lodge, weiteren Bergführern sowie den Unternehmen Colddstream Helicopter, Silver King Helicopters, Glacier Helicopters und CMH Helicopters für den Einsatz ihrer Hubschrauber.
HeliCat Canada, der Branchenverband für Heliskiing, wurde gebeten, das „Critical Incident Stress Management Team“ zu aktivieren, um die Mitarbeiter von RK Heliski zu unterstützen.
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